So effektiv sind Ingwershots wirklich
Ingwershots sind beliebt. Die Getränke kosten teilweise bis zu 30 Euro pro Liter. Einige Hersteller werben mit dem "Kick fürs Immunsystem". Was ist da dran?
Ingwer hat einen guten Ruf - die Knolle soll unter anderem das Immunsystem unterstützen, gegen Übelkeit helfen, Entzündungen hemmen und sogar Erkältungen vorbeugen. In Supermärkten werden Ingwershots für viel Geld gekauft und bei TikTok gehen Ingwer-Rezepte viral.
Das Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie hat im Rahmen einer Laborstudie untersucht, welche Wirkung Ingwer tatsächlich auf das Immunsystem haben kann. Und ob herkömmliche Mengen ausreichen, um nachweisbare Effekte zu erzeugen. Dafür tranken Testpersonen einen Liter Ingwertee innerhalb von 20 Minuten auf nüchternen Magen.
Andersen schränkt allerdings ein: Dieser Effekt sei nur im Labor getestet worden. Außerdem handelte es sich in der Studie um eine simulierte bakterielle Infektion. Erkältungskrankheiten werden aber in der Regel durch Viren verursacht. "Es wäre denkbar, dass das auch bei Viren funktioniert, aber bewiesen haben wir es nur für die bakterielle Infektion", so Andersen.
Kathrin Sedlmaier vom Kompetenzzentrum für Ernährung bestätigt das. Es gebe zwar einige Laborstudien, die zeigen, dass Ingwer antiviral, antioxidativ und entzündungshemmend wirke. "Doch ob das letztendlich wirklich zu weniger Erkältungen führt, ist nicht belegt", erklärt sie.
Relativ gut erforscht ist laut Kathrin Sedlmaier die Wirksamkeit von Ingwer gegen Übelkeit. Die Knolle wird zum Beispiel bei Übelkeit auf See, im Flugzeug oder Auto empfohlen. Manche Studien deuten auch auf positive Effekte von Ingwer bei Schwangerschaftsübelkeit hin - hier sei die Wirkung aber weniger gut belegt.
Für diese Effekte brauche es aber eine Vielzahl an sogenannten "sekundären Pflanzenstoffen", also chemische Verbindungen, die in Pflanzen vorkommen. Dazu gehören zum Beispiel natürliche Farb- oder Duftstoffe, aber auch Bitter- und Scharfstoffe. Insgesamt hängt laut Sedlmaier die Gesundheit und Immunabwehr nicht davon ab, ob man täglich Ingwertee trinkt. Wichtig sei eine abwechslungsreiche Ernährung, regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und wenig Stress.
Ingwer hat einen guten Ruf - die Knolle soll unter anderem das Immunsystem unterstützen, gegen Übelkeit helfen, Entzündungen hemmen und sogar Erkältungen vorbeugen. In Supermärkten werden Ingwershots für viel Geld gekauft und bei TikTok gehen Ingwer-Rezepte viral.
Das Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie hat im Rahmen einer Laborstudie untersucht, welche Wirkung Ingwer tatsächlich auf das Immunsystem haben kann. Und ob herkömmliche Mengen ausreichen, um nachweisbare Effekte zu erzeugen. Dafür tranken Testpersonen einen Liter Ingwertee innerhalb von 20 Minuten auf nüchternen Magen.
Ingwer enthält Scharfstoffe
Nach einigen Minuten konnten die Forschenden im Blut der Testpersonen den in Ingwer enthaltenen Scharfstoff Gingerol nachweisen. In einer zweiten Studie wurde das Blut genauer untersucht und es stellt sich heraus: Scharfstoffe konnten die Abwehrzellen in Alarmbereitschaft versetzen. Diese Zellen reagierten dann deutlich stärker auf eine im Labor simulierte bakterielle Infektion.Im Labor stimulierte Ingwer die Abwehrzellen
"Wir konnten zeigen, dass die Zellen, die mit einem Ingwerscharfstoff vorbehandelt wurden, etwa 30 Prozent stärker auf ein bakterielles Peptid reagiert haben", so die Lebensmittelchemikerin Gaby Andersen, eine der Autorinnen der Studie.Andersen schränkt allerdings ein: Dieser Effekt sei nur im Labor getestet worden. Außerdem handelte es sich in der Studie um eine simulierte bakterielle Infektion. Erkältungskrankheiten werden aber in der Regel durch Viren verursacht. "Es wäre denkbar, dass das auch bei Viren funktioniert, aber bewiesen haben wir es nur für die bakterielle Infektion", so Andersen.
Kathrin Sedlmaier vom Kompetenzzentrum für Ernährung bestätigt das. Es gebe zwar einige Laborstudien, die zeigen, dass Ingwer antiviral, antioxidativ und entzündungshemmend wirke. "Doch ob das letztendlich wirklich zu weniger Erkältungen führt, ist nicht belegt", erklärt sie.
Andere Effekte besser erforscht
Das Kompetenzzentrum für Ernährung setzt sich unter anderem mit Ernährungsmythen auseinander und behält wissenschaftliche Erkenntnisse zu Ernährungstrends im Blick - unter anderem zur Wirksamkeit von Ingwer.Relativ gut erforscht ist laut Kathrin Sedlmaier die Wirksamkeit von Ingwer gegen Übelkeit. Die Knolle wird zum Beispiel bei Übelkeit auf See, im Flugzeug oder Auto empfohlen. Manche Studien deuten auch auf positive Effekte von Ingwer bei Schwangerschaftsübelkeit hin - hier sei die Wirkung aber weniger gut belegt.
Ingwer ist kein Allheilmittel
Die meisten Studien, die zur Wirksamkeit von Ingwer durchgeführt wurden, sind sich aber in einem Punkt einig: Ingwer ist gesund und kann zu einer ausgewogenen Ernährung beitragen. Laut dem Kompetenzzentrum für Ernährung könnten die Scharfstoffe, die im Ingwer enthalten sind, vor allem gegen Entzündungen im Körper vorgehen. Daneben können sie vermutlich zahlreiche Krankheiten wie Krebs oder Depressionen vorbeugen.Für diese Effekte brauche es aber eine Vielzahl an sogenannten "sekundären Pflanzenstoffen", also chemische Verbindungen, die in Pflanzen vorkommen. Dazu gehören zum Beispiel natürliche Farb- oder Duftstoffe, aber auch Bitter- und Scharfstoffe. Insgesamt hängt laut Sedlmaier die Gesundheit und Immunabwehr nicht davon ab, ob man täglich Ingwertee trinkt. Wichtig sei eine abwechslungsreiche Ernährung, regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und wenig Stress.
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