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USA sehen keine Gefährdung der Gaza-Waffenruhe

USA sehen keine Gefährdung der Gaza-Waffenruhe
Erneut fliegt Israels Militär Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen - mindestens 30 Menschen wurden lokalen Behörden zufolge getötet. US-Präsident Trump und Vizepräsident Vance betonen dennoch: Die Waffenruhe sei nicht gefährdet. 

Trotz Waffenruhe-Vereinbarung hat Israels Premierminister Benjamin Netanjahu Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen angeordnet. Laut örtlichen Behörden, die der militant-islamistischen Hamas unterstellt sind, wurden dabei in Gaza-Stadt und weiteren Orten mindestens 30 Menschen getötet. Israels Regierung bezeichnete die Angriffe als Reaktion auf eine Attacke auf israelische Soldaten für die Verteidigungsminister Israel Katz die Hamas verantwortlich machte.
Ähnlich sieht das US-Präsident Donald Trump. "Soweit ich weiß, haben sie (Anm. d. Redaktion: Gemeint ist die Hamas) einen israelischen Soldaten getötet", sagte Trump vor Journalisten an Bord der Air Force One. "Die Israelis haben zurückgeschlagen, und das sollten sie auch. Wenn so etwas passiert, sollten sie zurückschlagen", sagte der Republikaner. Nichts könne die Waffenruhe gefährden. Die Hamas mache "nur einen sehr kleinen Teil des Friedens im Nahen Osten aus", sie müsse sich "anständig verhalten".

Vance spricht von "Scharmützeln"

Zuvor hatte sich bereits US-Vizepräsident JD Vance geäußert. "Die Waffenruhe hält", sagte auch er. "Das bedeutet jedoch nicht, dass es nicht hin und wieder kleinere Scharmützel geben wird", zitierten ihn US-Medien. Man wisse, "dass die Hamas oder jemand anderes innerhalb des Gazastreifens" einen Soldaten der israelischen Armee angegriffen habe, sagte Vance laut dem US-Fernsehsender NBC. Man erwarte, dass die Israelis darauf reagieren. Er denke aber, dass der Friedensplan von US-Präsident Trump trotzdem Bestand haben werde.
Der israelische TV-Sender N12 berichtete, bewaffnete Palästinenser hätten Soldaten in Rafah angegriffen, unter anderem mit einer Panzerabwehrrakete. Auch ein Scharfschütze sei beteiligt gewesen. Bei dem Angriff sei ein 37-jähriger Reservist getötet worden, teilte die Armee am Mittwochmorgen mit.
Die Hamas betont, sie sei nicht für den Angriff auf die Soldaten verantwortlich. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben derzeit nicht. Die Times of Israel berichtet, dass die Hamas die Waffenruhe einhalten wolle.
Die israelische Regierung habe die USA im Voraus über die Luftangriffe informiert, zitierte das Wall Street Journal einen US-Beamten. Washington habe von Israel gezielte Angriffe erwartet. Israel beabsichtige nicht, die Waffenruhe zu gefährden.

Bereits mehrere Zwischenfälle

Seit Beginn der Waffenruhe am 10. Oktober gab es immer wieder tödliche Zwischenfälle im Gazastreifen.  Dabei wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bereits mehr als 90 Palästinenser getötet. Vor gut einer Woche wurden zudem zwei israelische Soldaten bei einem Angriff mit einer Panzerfaust getötet. Israel wirft der Hamas zudem Verzögerung bei der Übergabe getöteter Geiseln vor. So übergab die Hamas am Montagabend sterbliche Überreste eines Mannes, der laut Netanjahu schon beigesetzt wurde.
Auf israelischer Seite war zunächst der Eindruck entstanden, gemäß der Waffenruhe-Vereinbarung sei die 16. getötete Geisel übergeben worden. Nach der Identifizierung durch die Gerichtsmedizin stellte sich jedoch heraus, dass es sich um weitere sterbliche Überreste von Ofir Tsarfati handelte - dessen Leichnam vor zwei Jahren von der israelischen Armee im Gazastreifen teilweise geborgen und nach Israel gebracht worden war.
Netanjahu hatte den Vorgang als einen "eindeutigen Verstoß" gegen die getroffene Waffenruhe-Vereinbarung bezeichnet. Die Regierung werde sich mit den Spitzen der Sicherheitsbehörden treffen, "um Israels Schritte als Reaktion auf die Verstöße zu besprechen", hatte es weiter geheißen.

Hamas: Zwei weitere tote Geiseln geborgen

Als Reaktion auf die neuen Angriffe hatte der bewaffnete Arm der Hamas mitgeteilt, die geplante Übergabe sterblicher Überreste einer weiteren Geisel zu verschieben. Zur Begründung erklärte die Terrorgruppe, Israel habe gegen die Waffenruhe verstoßen. Zudem seien bei Suchaktionen zwei weiteren Geiseln im geborgen worden, teilte die Kassam-Brigade auf Telegram mit.
Die Übergabe aller in den Gazastreifen verschleppten Geiseln - auch der sterblichen Überreste der toten Geiseln - an Israel ist Teil der Vereinbarung.

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