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Keine Bundesliga für Serienmeister HB Ludwigsburg

Keine Bundesliga für Serienmeister HB Ludwigsburg
Die Hängepartie ist beendet: Kurz vor dem Start der Handball-Bundesliga der Frauen ist die Zukunft des finanziell schwer angeschlagenen Double-Siegers HB Ludwigsburg geklärt. 

Die HB Ludwigsburg wird in der am kommenden Wochenende beginnenden Bundesligasaison und auch im DHB-Pokal nicht mehr mitmischen. "Trotz aller Bemühungen ist auch die Hoffnung auf eine Fortführung des Spielbetriebs der Handballerinnen des HB Ludwigsburg im kleineren Rahmen gescheitert", hieß es in einem am Dienstag veröffentlichten Statement. Damit ist der aktuelle Meister kein Teil der deutschen Eliteliga mehr.

Insolvenzverwalter Leichtle: "Keine tragfähige Finanzierung möglich"

"Die Gespräche der vergangenen Wochen wurden mit großem Engagement und in engem Schulterschluss mit allen Beteiligten geführt - doch auch für eine abgespeckte Lösung konnte die bereits in der zurückliegenden Saison entstandene Finanzierungslücke nicht geschlossen werden", hieß es in der Mitteilung weiter.
"Auch in einem deutlich reduzierten Rahmen ist es uns nicht gelungen, eine tragfähige Finanzierung auf die Beine zu stellen", sagte Dr. Holger Leichtle, vorläufiger Insolvenzverwalter. "Vor diesem Hintergrund war jetzt eine verantwortungsvolle Entscheidung erforderlich." Eine abgesicherte Fortführung des Spielbetriebs kann damit in der kommenden Saison nicht realisiert werden.
Vor der Ankündigung des Rückzugs hatte eine Gesprächsrunde stattgefunden, an der neben der Ludwigsburger Klubführung unter anderem auch die beauftragte Insolvenzverwaltung und der bisherige Hauptsponsor des deutschen Meisters teilgenommen hatten.
"Diese Entscheidung ist alles andere als leichtgefallen", wird der Vorstand des Vereins zitiert. "Aber nach intensiven Gesprächen mit der Stadt, mit Sponsoren und potenziellen Unterstützern müssen wir anerkennen, dass die Voraussetzungen schlicht nicht mehr gegeben sind." Verein und Insolvenzverwaltung betonten die Hoffnung, dass der Frauenhandball in Ludwigsburg langfristig wieder eine Perspektive bekomme.

Ludwigsburg steht als erster Absteiger fest

Durch den Rückzug stehe der Klub somit als erster Absteiger fest, verkündete die Handball-Bundesliga der Frauen (HBF). Außerdem werde die Saison mit nur elf Teams ausgetragen. "Am Spielplan werden durch das Ausscheiden der HB Ludwigsburg keine Änderungen vorgenommen. Partien, an denen Ludwigsburg beteiligt ist, entfallen ersatzlos - stattdessen hat die jeweils andere Mannschaft am entsprechenden Spieltag spielfrei." So hätte Frisch Auf Göppingen am kommenden Samstag zum Saisonauftakt eigentlich die HB Luwigsburg empfangen sollen.
"Wir bedauern, dass es trotz aller Versuche der Verantwortlichen, den Spielbetrieb in Ludwigsburg aufrecht zu erhalten, zu dieser Entscheidung kommen musste. Wir werden nun zusammen mit den Klubs der Bundesliga die Auswirkungen auf den Spielbetrieb und das weitere Vorgehen im Detail besprechen", wird HBF-Geschäftsführer Christoph Wendt in einer Mitteilung zitiert.

Oberbürgermeister Knecht reagiert auf Aus: "Herber Schlag"

Auf die Entwicklung rund um die HBL reagierte am Dienstagvormittag Ludwigsburgs Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht. "Das Aus des Damen-Profisports bei der HB Ludwigsburg ist ein herber Schlag für die Spielerinnen, die Fans, alle Förderer, egal ob Sponsoren oder Unterstützerinnen und Unterstützer am Spielfeldrand sowie die Sportstadt Ludwigsburg", so Knecht in einer Mitteilung. Ein "sensationelles Sportjahr mit Meisterschaft, Pokalsieg und beeindruckenden Auftritten in der Champions League und einer großartigen Meisterfeier beim Ludwigsburger Pferdemarkt" ende im Nichts.

Von Supercup und Champions League ausgeschlossen

Die langjährige Top-Adresse des deutschen Frauen-Handballs hatte vor mehreren Wochen wegen finanzieller Probleme einen Insolvenzantrag gestelltDie Spielerinnen waren von ihren Verträgen entbunden worden. Zahlreiche Leistungsträgerinnen wie die Nationalspielerinnen Xenia Smits, Jenny Behrend und Antje Döll hatten den Titelverteidiger verlassen. Vom Supercup am letzten Wochenende in München sowie von der Teilnahme an der Champions League war der Klub ausgeschlossen worden. Bei einem Start hätte Ludwigsburg mit dem Abzug von acht Punkten am Ende der Hauptrunde rechnen müssen.

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