Die britische Polizei bewertet den Messerangriff in einem Zug nördlich von London nicht als terroristische Tat. Es gibt zwei Festnahmen. Von zunächst neun Schwerverletzten schweben zwei Menschen noch in Lebensgefahr.
Nach einem Angriff auf mehrere Menschen in einem Zug nahe der Stadt Huntingdon in England haben die Ermittler nach eigenen Angaben keine Hinweise auf ein terroristisches Motiv. "Zu diesem Zeitpunkt deutet nichts darauf hin, dass dies ein terroristischer Vorfall ist", sagte Superintendent John Loveless von der British Transport Police in Huntingdon. Es sei aber noch zu früh, Genaueres zu sagen. Die Polizei nahm nach der Tat zwei Männer fest. Nach Angaben der Polizei soll es sich um zwei in Großbritannien geborene Männer im Alter von 32 und 35 Jahren handeln. Den beiden Verdächtigen werde versuchter Mord vorgeworfen. Verteidigungsminister John Healey sagte dem Sender Sky News, dass offenbar keine größere Gefahr für die Öffentlichkeit bestehe. "Nach ersten Einschätzungen handelt es sich um einen Einzelfall, einen isolierten Vorfall." Zwei der bei dem Angriff Verletzten befinden sich nach Polizeiangaben noch in Lebensgefahr. Die Polizei hatte zuvor mitgeteilt, dass sich neun von zehn Verletzten in Lebensgefahr befänden. Vier der Verletzten seien allerdings inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen worden. Eine weitere Person sei hingegen ins Krankenhaus gekommen, wodurch es bei dem Angriff insgesamt elf Verletzte gegeben habe.
Player: video"Laut Polizei kein Terrorverdacht mehr", Christoph Prössl, ARD London, zum Messerangriff in britischem Zug
König Charles III. und seine Frau Camilla zeigten sich "schockiert" über den Vorfall. Der Monarch sprach den Opfern und ihren Angehörigen sein Mitgefühl aus und dankte den Rettungskräften für ihren Einsatz. Der britische Premierminister Keir Starmer sprach von einem "schrecklichen Vorfall", der "zutiefst beunruhigend" sei. "Meine Gedanken sind bei allen Betroffenen, und mein Dank gilt den Rettungskräften für ihren Einsatz", teilte der Regierungschef im sozialen Netzwerk X mit.
Zug war auf dem Weg von Doncaster nach London
Der Angriff ereignete sich am Samstagabend in einem Zug auf der Fahrt von Doncaster in Nordengland nach London. Der Zug wurde daraufhin in Huntingdon nahe Cambridge gestoppt, bewaffnete Polizisten waren im Einsatz. Die Polizei in der Grafschaft Cambridgeshire teilte mit, sie sei kurz nach 19.30 Uhr Ortszeit alarmiert worden, dass auf mehrere Menschen in dem Zug eingestochen worden sei. Der Rettungsdienst leitete einen Großeinsatz zum Bahnhof Huntingdon ein. Daran waren den Angaben zufolge zahlreiche Krankenwagen, Notfallteams und drei Rettungshubschrauber beteiligt. Zeugen sprachen Medienberichten zufolge von dramatischen Szenen in dem Zug. Fahrgäste hätten einen Mann mit einem großen Messer gesehen. Viele seien panisch durch die Waggons gerannt und hätten sich auf den Toiletten versteckt, überall sei Blut gewesen. Die Ermittlungen dauerten auch am Tag darauf noch an. Viele Straßen rund um den Bahnhof sind gesperrt, es wurden Zelte für die Spurensicherung aufgebaut.
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