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RSF-Miliz im Sudan stimmt Waffenruhe zu

RSF-Miliz im Sudan stimmt Waffenruhe zu
Massenmorde, Vergewaltigungen und Hungernde - der Bürgerkrieg im Sudan gilt als einer der schlimmsten Konflikte weltweit. Nun hat die RSF-Miliz einer Feuerpause zugestimmt. Die Reaktion der Militärregierung steht noch aus. 

Im Bürgerkriegsland Sudan hat die Miliz "Rapid Support Forces" (RSF) nach eigenen Angaben einer humanitären Waffenruhe zugestimmt. Die Feuerpause war von einer von den USA geführten Vermittlergruppe vorgeschlagen worden, zu der auch die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Saudi-Arabien und Ägypten gehören.
Die Zustimmung der Armee, mit der sich die RSF-Miliz seit mehr als zweieinhalb Jahren einen blutigen Machtkampf liefert, steht noch aus.
Die Miliz erklärte, die Waffenruhe sei notwendig, "um die katastrophalen humanitären Folgen des Krieges zu bewältigen und den Schutz der Zivilbevölkerung zu verbessern". Zudem solle so die dringende Lieferung humanitärer Hilfe sichergestellt werden.

De-facto-Präsident hatte Waffenruhe abgelehnt

Sudans De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan hatte zuvor Verhandlungen mit der Miliz abgelehnt und äußerte sich zunächst nicht zu der RSF-Erklärung. Zudem hatte al-Burhan zuletzt betont, seine Streitkräfte würden "auf die Niederlage des Feindes hinarbeiten".
"Bald werden wir diejenigen rächen, die getötet und misshandelt wurden (...) in allen Regionen, die von den Rebellen angegriffen wurden", sagte er in einer Fernsehansprache. Die sudanesische Regierung hatte Anfang dieser Woche nach einer internen Beratung über einen Waffenruhe-Vorschlag der USA angekündigt, den Krieg fortzusetzen.

Massenhinrichtungen und Vergewaltigungen

Der RSF wird vorgeworfen, nach der Einnahme der Großstadt Al-Faschir Ende Oktober Massenhinrichtungen, Vergewaltigungen und weitere Gräueltaten verübt zu haben. Dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag zufolge könnten diese Handlungen "Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit" sein.
Der UN-Menschenrechtsrat kündigte an an, dass er nächste Woche eine Dringlichkeitssitzung zur Lage in Al-Faschir abhalten werde.

375.000 Menschen in extremer Hungersnot

Expertinnen und Experten vergleichen die Situation mit den frühen 2000er-Jahren, als die Vorläufer der RSF-Miliz an der Tötung von bis zu 300.000 Menschen beteiligt waren. Auch die sudanesische Armee wird beschuldigt, Kriegsverbrechen begangen zu haben, etwa zivile Ziele bombardiert zu haben. Eine humanitäre Waffenruhe könnte Millionen Zivilisten aus größter Not helfen. Die Lage in dem ostafrikanischen Land gilt als die größte humanitäre Krise der Welt. 
Besonders in Darfur hatten Hilfsorganisationen kaum Zugang zu der unter den Kämpfen leidenden Bevölkerung. Diese Woche bestätigten Expertinnen und Experten der weltweit als Autorität für Ernährungssicherheit anerkannten Initiative IPC eine Hungersnot in Teilen des Sudans. Mehr als 375.000 Menschen sind dort demnach von einer Hungersnot der höchsten Stufe betroffen. 21 Millionen weitere Menschen sind von Hunger bedroht.

Schwere Kämpfe seit 2023

Die RSF-Miliz hatte im April 2023 mit Angriffen gegen Militär und Zivilisten begonnen, weil sie sich dagegen sperrte, in die Armee eingegliedert zu werden. Seitdem hat sie die Region Darfur im Westen des Sudans fast vollständig erobert.
Sie kontrolliert mittlerweile etwa die Hälfte des besiedelten Gebiets des Sudans. Expertinnen und Experten zufolge wird sie von den Vereinigten Arabischen Emiraten unter anderem mit Waffenlieferungen unterstützt, was diese aber bestreiten. 

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