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Kaschmir-Krise: Konfliktparteien schaffen Fakten

Kaschmir-Krise: Konfliktparteien schaffen Fakten
Wird eingestellt: der so symbolträchtige Samjhauta Express
Pakistan will im Streit mit Indien um Kaschmir die Eisenbahnverbindung zu seinem Nachbarland kappen. "Wir haben beschlossen, den Samjhauta Express einzustellen", sagte der pakistanische Bahnminister Sheikh Rasheed auf einer Pressekonferenz in Islamabad. Solange er Bahnminister sei, könne diese Verbindung zwischen der pakistanischen Stadt Lahore und der indischen Hauptstadt Neu-Delhi nicht betrieben werden. Der seit Jahrzehnten schwelende Konflikt zwischen Indien und Pakistan, die beide über Atomwaffen verfügen, hat sich in den vergangenen Tagen massiv verschärft, nachdem Indien entschieden hat, der Region Jammu und Kaschmir den international anerkannten Sonderstatus zu entziehen. Seitdem ist: Krise!
Pakistan hat zudem bereits angekündigt, den indischen Botschafter aus Islamabad auszuweisen und seinen neu ernannten Botschafter gar nicht erst nach Neu-Delhi zu entsenden. Indien und Pakistan streiten seit Jahrzehnten um die vollständige Kontrolle über die Himalaja-Region. Seit der Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahr 1947 haben die beiden Staaten bereits drei Mal Krieg gegeneinander geführt. Vor einigen Monaten hatte Indien erstmals seit dem Krieg 1971 Angriffe auf pakistanisches Gebiet geflogen.
Was wird Modi sagen?
Indiens Premierminister Narendra Modi will sich noch an diesem Donnerstag in der Frage erstmals an die Nation wenden. Modi werde sich um 16.30 Uhr MESZ (20.00 Uhr Ortszeit) in einer Radioansprache äußern, schrieb Modis Büro vorab auf Twitter. Zuvor hatten lokale Medien das Statement Modis angekündigt.
Indiens Premierminister Narendra Modi (Reuters/A. Abidi)Bringt er Frieden oder Krieg? Indiens Premier Narendra Modi
Der harte Kurs Modis ist in der indischen Bevölkerung populär. Pakistan kritisiert das indische Vorgehen als "illegal". Die etwas überrumpelte Regierung in Islamabad warnte bereits lautstark, dass das indische Verhalten zu neuer Gewalt in der Region und vielleicht auch zu einem Zusammenstoß der beiden Nuklearmächte führen könne - mit "unvorstellbaren Konsequenzen", wie Ministerpräsident Imran Khan es ausdrückte.
Sorge weltweit
Die Vereinten Nationen zeigen sich naturgemäß "tief beunruhigt" über die Entwicklungen im indischen Teil Kaschmirs. Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte erklärte, die Menschenrechtslage in der Himalaya-Region verschlechtere sich. Nach Agenturberichten sind in der Region mehr als 500 Menschen, darunter auch Universitätsprofessoren und Geschäftsleute, inzwischen inhaftiert.
DW​​​

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