"Dann habe ich einfach Gas gegeben"
Erstmals hat sich der Angeklagte Taleb A. umfassend zum Anschlag in Magdeburg geäußert. Am Tag des Attentats sei er "kalt wie Eis" gewesen, schilderte er vor Gericht. Mitleid mit den Opfern habe er nicht empfunden.
Der zweite Prozesstag zum Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg im vergangenen Dezember stand ganz im Zeichen der Aussage des Angeklagten Taleb A. In seiner stundenlangen Rede gestand er nicht nur die Tat, sondern schilderte auch schockierende Details.
Am Tag des Anschlags sei er "kalt wie Eis" gewesen. "In der letzten Sekunde habe ich gesehen, dass es keine Hoffnung gibt", sagte Taleb A. Er sei davon ausgegangen, dass die Polizei ihn erschieße. "Dann habe ich einfach Gas gegeben", erklärte er vor dem Landgericht in Magdeburg.
Laut Anklage tötete der Mann einen neunjährigen Jungen und fünf Frauen im Alter von 45 bis 75 Jahren. 309 Menschen wurden verletzt, 29 Betroffene blieben körperlich unversehrt. Auch bei ihnen geht die Anklage jedoch von versuchtem Mord aus. Nach dem Ergebnis der Ermittlungen plante Taleb A. die Tat mehrere Wochen detailliert und bereitete sie vor.
Erst als er den Weihnachtsmarkt wieder verlassen habe, sei ihm aufgefallen, dass er keinen weiteren Plan habe. Durch die Windschutzscheibe habe er da nur verschwommen sehen können - das Wischwasser sei rot gewesen. Erst da sei ihm klar gewesen, dass Menschen verletzt worden seien. Mitleid habe er bei der Tat nicht gefühlt, den Angriff habe er gewollt.
Betroffene, die die Verhandlung persönlich verfolgten, waren sichtlich angefasst. Einige rangen um Fassung. Rund 180 Nebenklägerinnen und Nebenkläger sind im Verfahren vertreten. Am zweiten Tag kamen etwa 30 Menschen - weniger als zum Prozessauftakt. Die Zuschauerreihen mit 100 Plätzen waren jedoch besser gefüllt.
Wie am ersten Prozesstag schweifte der Angeklagte während seiner Aussage ab. Er versuchte erneut, die Verhandlung zur Selbstdarstellung zu nutzen. Er schimpfte über vermeintliche Vertuschungsaktionen von Polizeibehörden und mangelnde Hilfe für saudische Frauen. Richter Sternberg wies den 51-Jährigen wiederholt zurecht.
Unbeeindruckt zeigte sich das Gericht zunächst von der Ankündigung des Angeklagten, erneut Nahrung zu verweigern. "Sie haben es nicht in der Hand, durch Hunger- oder Durststreik die Verhandlung zu verzögern oder zu torpedieren", betonte Richter Sternberg. Da die Anklage verlesen sei und Taleb A. Gelegenheit hatte auszusagen, könne die Verhandlung auch ohne ihn fortgesetzt werden.
Der zweite Prozesstag zum Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg im vergangenen Dezember stand ganz im Zeichen der Aussage des Angeklagten Taleb A. In seiner stundenlangen Rede gestand er nicht nur die Tat, sondern schilderte auch schockierende Details.
Am Tag des Anschlags sei er "kalt wie Eis" gewesen. "In der letzten Sekunde habe ich gesehen, dass es keine Hoffnung gibt", sagte Taleb A. Er sei davon ausgegangen, dass die Polizei ihn erschieße. "Dann habe ich einfach Gas gegeben", erklärte er vor dem Landgericht in Magdeburg.
Taleb A. soll Anschlag lange geplant haben
Am 20. Dezember 2024 war der damals 50 Jahre alte Mann mit einem 340 PS starken Mietwagen auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt durch eine Menschenmenge gerast. Seine Fahrt dauerte laut Generalstaatsanwaltschaft Naumburg eine Minute und vier Sekunden.Laut Anklage tötete der Mann einen neunjährigen Jungen und fünf Frauen im Alter von 45 bis 75 Jahren. 309 Menschen wurden verletzt, 29 Betroffene blieben körperlich unversehrt. Auch bei ihnen geht die Anklage jedoch von versuchtem Mord aus. Nach dem Ergebnis der Ermittlungen plante Taleb A. die Tat mehrere Wochen detailliert und bereitete sie vor.
Angeklagter: Keine Verletzung wahrgenommen
Taleb A. beschrieb im Landgericht Magdeburg, wie er während der Todesfahrt das Lenkrad nach rechts lenkte und auf den Weihnachtsmarkt fuhr. Ihm sei alles zu langsam erschienen. Es sei gewesen, als ginge er über den Weihnachtsmarkt, wie Fahren sei es ihm nicht vorgekommen. "Ich habe keine einzige Verletzung wahrgenommen."Erst als er den Weihnachtsmarkt wieder verlassen habe, sei ihm aufgefallen, dass er keinen weiteren Plan habe. Durch die Windschutzscheibe habe er da nur verschwommen sehen können - das Wischwasser sei rot gewesen. Erst da sei ihm klar gewesen, dass Menschen verletzt worden seien. Mitleid habe er bei der Tat nicht gefühlt, den Angriff habe er gewollt.
Betroffene ringen um Fassung
Fragen des Vorsitzenden Richters Dirk Sternberg, ob er daran gedacht habe, dass unbeteiligte Menschen sterben und verletzt werden könnten bei seiner Tat, wich Taleb A. aus. Sternberg fragte auch, wie es zu der 180-Grad-Wende gekommen sei vom Arzt, der Menschen helfe, hin zu jemandem, der solch eine Tat begehe. Auch darauf antwortete der Angeklagte nicht, der vor der Tat als Psychiater im Maßregelvollzug Bernburg psychisch erkrankte Straftäter behandelte.Betroffene, die die Verhandlung persönlich verfolgten, waren sichtlich angefasst. Einige rangen um Fassung. Rund 180 Nebenklägerinnen und Nebenkläger sind im Verfahren vertreten. Am zweiten Tag kamen etwa 30 Menschen - weniger als zum Prozessauftakt. Die Zuschauerreihen mit 100 Plätzen waren jedoch besser gefüllt.
Taleb A. kündigt Hungerstreik an
Als Auslöser für die Todesfahrt nannte der 51-Jährige aus Saudi-Arabien seine Auseinandersetzungen mit deutschen Behörden und deren mangelnde Hilfe für saudische Frauen. Er habe aufklären und warnen wollen. Er habe Strafanzeigen gestellt und sei aber nicht gehört worden. "Es gab nur zwei Wege: Entweder verlasse ich Deutschland oder ich greife an", schilderte der Angeklagte.Wie am ersten Prozesstag schweifte der Angeklagte während seiner Aussage ab. Er versuchte erneut, die Verhandlung zur Selbstdarstellung zu nutzen. Er schimpfte über vermeintliche Vertuschungsaktionen von Polizeibehörden und mangelnde Hilfe für saudische Frauen. Richter Sternberg wies den 51-Jährigen wiederholt zurecht.
Unbeeindruckt zeigte sich das Gericht zunächst von der Ankündigung des Angeklagten, erneut Nahrung zu verweigern. "Sie haben es nicht in der Hand, durch Hunger- oder Durststreik die Verhandlung zu verzögern oder zu torpedieren", betonte Richter Sternberg. Da die Anklage verlesen sei und Taleb A. Gelegenheit hatte auszusagen, könne die Verhandlung auch ohne ihn fortgesetzt werden.
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