Ende August 2005 zerstörte Hurrikan "Katrina" New Orleans, 1.400 Menschen starben. 20 Jahre danach spart die US-Regierung beim Katastrophenschutz. Doch das dürfte die Folgen schwerer Hurrikans künftig verstärken.
29. August 2005: Helikopter schweben über zerstörten Häusern - in Louisiana, Mississippi und Alabama. Das Ausmaß der Katastrophe ist damals live im Fernsehen zu sehen. Besonders heftig trifft es New Orleans: Sieben Meter hoch steht hier das Wasser, mehr als 1.400 Menschen sterben in den Fluten. Wer von den Häusern gerettet wurde, muss in überfüllten Sporthallen oder im Freien unter Autobahnbrücken ausharren - auch dort rufen die Menschen noch tagelang nach Hilfe.
Tastatursteuerung Bildergalerie aktivierenPlatz 5: Hurrikan "Ida" Mit gesamtwirtschaftlichen Schäden in Höhe 85 Milliarden Dollar ist Hurrikan "Ida" Berechnungen der Munich Re für den Zeitraum 1980 bis 2023 zufolge der fünftteuerste Hurrikan. Die versicherten Schäden beliefen sich auf 41,6 Milliarden Dollar. "Ida" traf Ende August, Anfang September 2021 in Kuba, den USA und Kanada auf Land. 114 Menschen starben. Platz 4: Hurrikan "Sandy" Ende Oktober 2012 verwüstete Hurrikan "Sandy" die Bahamas, Kuba, Haiti, die Dominikanische Republik, Jamaica, Puerto Rico, die USA und Kanada. Er verursachte dabei gesamtwirtschaftliche Schäden in Höhe von 95,4 Milliarden Dollar und versicherte Schäden von 40,1 Milliarden Dollar. Die Zahl der Toten belief sich auf 239. Platz 3: Hurrikan "Ian" Zum Monatswechsel September/Oktober 2022 traf Hurrikan "Ian" in Kuba und den Vereinigten Staaten auf Land. Er hinterließ gesamtwirtschaftliche Schäden von 108 Milliarden Dollar und versicherte Schäden von 64,3 Milliarden Dollar. Der tropische Wirbelsturm forderte 161 Tote. Platz 2: Hurrikan "Harvey" Ende August 2017 verwüstete Hurrikan "Harvey" die USA und richtete dabei vor allem in den Bundesstaaten Texas und Louis"Ian"a gewaltige Schäden an. Die ökonomische Bilanz: 109 Milliarden Dollar an gesamtwirtschaftlichen Schäden und 38,3 Milliarden Dollar an versicherten Schäden. 89 Menschen starben. Platz 1: Hurrikan "Katrina" Mit 201 Milliarden Dollar gesamtwirtschaftlichen Schäden ist "Katrina" der bislang teuerste Hurrikan. Der Wirbelsturm gilt als einer der verheerendsten Naturkatastrophen in der Geschichte der USA, vor allem der Großraum New Orleans war betroffen. Die versicherten Schäden erreichten mit 99,8 Milliarden Dollar ebenfalls einen Spitzenwert. Die Zahl der Toten belief sich auf 1.833.
USA waren schlecht vorbereitet
Die Katastrophe zeigt, wie schlecht die USA vorbereitet waren: Behörden reagierten viel zu spät und stritten um Zuständigkeiten, setzten Notfallpläne zu langsam um, während der damalige US-Präsident George W. Bush Durchhalteparolen ausgab: "In den betroffenen Gebieten werden wir tun, was immer nötig ist. Wir werden bleiben, so lange es nötig ist, um den Bürgern beim Wiederaufbau ihrer Häuser und ihrer Existenzen zu helfen." Die Welt musste damals zusehen, wie die Katastrophe die Armen am stärksten traf.
Zehntausende kämpfen immer noch mit Folgen
Zehntausende an der US-Golfküste kämpfen bis heute mit den wirtschaftlichen und psychischen Folgen von damals. Im Nationalen Gedächtnis der USA ragt die Katastrophe "Katrina" noch immer heraus, sagt Soziologie-Professorin Lori Peek im Interview mit der Nachrichtenagentur AP. "Die Jahre des Wiederaufbaus, die vielen Menschen, die vertrieben wurden - mehr als 1,2 Millionen wurden über die gesamten Vereinigten Staaten verstreut. Das war an 'Katrina' so besonders: die krasse Ungleichheit, das menschliche Leid. Das Ausmaß und der Umfang der Vertreibung im ganzen Land", so Peek.
Player: audioVor 20 Jahren: Hurricane Katrina trifft auf Louisiana
3 Min
20 Jahre nach "Katrina"Wie Trumps Sparpolitik die Hurrikangefahr verschärft
Stand: 29.08.2025 11:20 Uhr Ende August 2005 zerstörte Hurrikan "Katrina" New Orleans, 1.400 Menschen starben. 20 Jahre danach spart die US-Regierung beim Katastrophenschutz. Doch das dürfte die Folgen schwerer Hurrikans künftig verstärken. Von Samuel Jackisch, ARD Washington29. August 2005: Helikopter schweben über zerstörten Häusern - in Louisiana, Mississippi und Alabama. Das Ausmaß der Katastrophe ist damals live im Fernsehen zu sehen. Besonders heftig trifft es New Orleans: Sieben Meter hoch steht hier das Wasser, mehr als 1.400 Menschen sterben in den Fluten. Wer von den Häusern gerettet wurde, muss in überfüllten Sporthallen oder im Freien unter Autobahnbrücken ausharren - auch dort rufen die Menschen noch tagelang nach Hilfe.
Tastatursteuerung Bildergalerie aktivierenPlatz 5: Hurrikan "Ida" Mit gesamtwirtschaftlichen Schäden in Höhe 85 Milliarden Dollar ist Hurrikan "Ida" Berechnungen der Munich Re für den Zeitraum 1980 bis 2023 zufolge der fünftteuerste Hurrikan. Die versicherten Schäden beliefen sich auf 41,6 Milliarden Dollar. "Ida" traf Ende August, Anfang September 2021 in Kuba, den USA und Kanada auf Land. 114 Menschen starben. Platz 4: Hurrikan "Sandy" Ende Oktober 2012 verwüstete Hurrikan "Sandy" die Bahamas, Kuba, Haiti, die Dominikanische Republik, Jamaica, Puerto Rico, die USA und Kanada. Er verursachte dabei gesamtwirtschaftliche Schäden in Höhe von 95,4 Milliarden Dollar und versicherte Schäden von 40,1 Milliarden Dollar. Die Zahl der Toten belief sich auf 239. Platz 3: Hurrikan "Ian" Zum Monatswechsel September/Oktober 2022 traf Hurrikan "Ian" in Kuba und den Vereinigten Staaten auf Land. Er hinterließ gesamtwirtschaftliche Schäden von 108 Milliarden Dollar und versicherte Schäden von 64,3 Milliarden Dollar. Der tropische Wirbelsturm forderte 161 Tote. Platz 2: Hurrikan "Harvey" Ende August 2017 verwüstete Hurrikan "Harvey" die USA und richtete dabei vor allem in den Bundesstaaten Texas und Louis"Ian"a gewaltige Schäden an. Die ökonomische Bilanz: 109 Milliarden Dollar an gesamtwirtschaftlichen Schäden und 38,3 Milliarden Dollar an versicherten Schäden. 89 Menschen starben. Platz 1: Hurrikan "Katrina" Mit 201 Milliarden Dollar gesamtwirtschaftlichen Schäden ist "Katrina" der bislang teuerste Hurrikan. Der Wirbelsturm gilt als einer der verheerendsten Naturkatastrophen in der Geschichte der USA, vor allem der Großraum New Orleans war betroffen. Die versicherten Schäden erreichten mit 99,8 Milliarden Dollar ebenfalls einen Spitzenwert. Die Zahl der Toten belief sich auf 1.833.
USA waren schlecht vorbereitet
Die Katastrophe zeigt, wie schlecht die USA vorbereitet waren: Behörden reagierten viel zu spät und stritten um Zuständigkeiten, setzten Notfallpläne zu langsam um, während der damalige US-Präsident George W. Bush Durchhalteparolen ausgab: "In den betroffenen Gebieten werden wir tun, was immer nötig ist. Wir werden bleiben, so lange es nötig ist, um den Bürgern beim Wiederaufbau ihrer Häuser und ihrer Existenzen zu helfen." Die Welt musste damals zusehen, wie die Katastrophe die Armen am stärksten traf.
Zehntausende kämpfen immer noch mit Folgen
Zehntausende an der US-Golfküste kämpfen bis heute mit den wirtschaftlichen und psychischen Folgen von damals. Im Nationalen Gedächtnis der USA ragt die Katastrophe "Katrina" noch immer heraus, sagt Soziologie-Professorin Lori Peek im Interview mit der Nachrichtenagentur AP. "Die Jahre des Wiederaufbaus, die vielen Menschen, die vertrieben wurden - mehr als 1,2 Millionen wurden über die gesamten Vereinigten Staaten verstreut. Das war an 'Katrina' so besonders: die krasse Ungleichheit, das menschliche Leid. Das Ausmaß und der Umfang der Vertreibung im ganzen Land", so Peek.
Desaster soll sich nicht wiederholen
In den Jahren nach "Katrina" wurden neue Schutzanlagen gebaut, Katastrophenpläne erneuert. Eine solches Desaster sollte sich nie wiederholen. "Wir haben viel gelernt. Aber uns läuft die Zeit davon, denn die nächste Katastrophe steht vor der Tür", sagt die Soziologin. Jeder einzelne Landkreis in den USA habe schon mal ein schweres Unwetter erlebt. Und es sei keine Frage, ob wir vielleicht eines Tages wieder einen Hurrikan wie "Katrina" erleben. "Das kann schon morgen passieren, in jeder Gemeinde", warnt Peek.
Trump will Katastrophenschutzbehörde abschaffen
Erst vor einem Monat kam es in Texas wieder zu Überschwemmungen mit zahlreichen Toten. Trotzdem plant US-Präsident Donald Trump die Nationale Katastrophenschutzbehörde FEMA abzuschaffen, er hält sie für zu teuer. Deren Angestellte warnen: Sollten die USA an dieser Stelle sparen, könnte beim nächsten großen Unwetter wieder eine Katastrophe drohen - wie bei Hurrikan "Katrina" vor 20 Jahren.
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